Biologische Vielfalt in der Landwirtschaft

Biologische Vielfalt, oder auch die Biodiversität bezeichnet einen Sammelbegriff für das vielfältig und dynamische Ineinander von Lebensformen und Lebensräumen zu Wasser, zu Land und in der Luft.

Biodiversität ist wie eine riesige Schatztruhe voller verschiedener Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Diese Schatztruhe ist der Planet Erde, und jedes Lebewesen darin ist wie ein wertvolles Juwel.

Die Biodiversität bedeutet einfach, wie vielfältig das Leben auf der Erde ist. Denk an all die unterschiedlichen Tiere, die im Wald herumlaufen, wie Vögel, Eichhörnchen, Bären und sogar kleine Insekten. Und denk an all die verschiedenen Pflanzen, von bunten Blumen bis zu riesigen Bäumen. Sie alle gehören zur Biodiversität.

Je mehr verschiedene Arten es gibt, desto bunter und interessanter wird unsere Welt. Aber die Biodiversität ist nicht nur schön anzusehen, sie ist auch wichtig für das Gleichgewicht der Natur. Jede Art hat ihre eigene Rolle, sei es beim Bestäuben von Blumen, beim Zersetzen von toten Pflanzen oder beim Reinigen von Wasser.

Also, Biodiversität ist im Grunde genommen wie eine große Party, bei der jede Art eingeladen ist und jeder eine wichtige Rolle spielt, um unsere Erde gesund und lebendig zu halten.

Biologische Vielfalt in Kurzform

Hier sind fünf knackige Punkte, die die biologische Vielfalt erklären:

1. Vielfalt des Lebens: Biologische Vielfalt bedeutet die große Vielfalt an Lebewesen auf der Erde, von winzigen Bakterien bis zu riesigen Walen. Es umfasst alle Arten von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen.
2. Ökosysteme: Biologische Vielfalt betrifft nicht nur einzelne Arten, sondern auch die verschiedenen Lebensräume oder Ökosysteme, in denen sie leben. Dazu gehören Wälder, Ozeane, Wüsten, Sümpfe und viele mehr.
3. Ökologische Funktionen: Jede Art und jedes Ökosystem hat eine bestimmte Rolle oder Funktion in der Natur. Zum Beispiel helfen Bienen beim Bestäuben von Blumen, während Bäume Sauerstoff produzieren und Lebensraum für andere Lebewesen bieten.
4. Menschliche Abhängigkeit: Wir Menschen sind auch stark von der biologischen Vielfalt abhängig. Wir nutzen Pflanzen und Tiere für Nahrung, Medizin, Baumaterialien und vieles mehr. Eine reiche biologische Vielfalt bedeutet auch mehr Möglichkeiten für uns, von den Ressourcen der Natur zu profitieren.
5. Bedrohungen und Schutz: Leider ist die biologische Vielfalt durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung, Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel bedroht. Es ist wichtig, die biologische Vielfalt zu schützen, um das Gleichgewicht der Natur zu erhalten und die Zukunft unserer eigenen Lebensgrundlagen zu sichern.

Warum müssen wir uns um Biologische Vielfalt kümmern?

Die Natur ist unsere Lebensgrundlage. Und eine hohe Biodiversität ist wie eine Lebensversicherung für uns und künftige Generationen. Denn Vielfalt ist das wichtigste Überlebensprinzip in der Natur, es erzeugt Stabilität. Nur bei einer hohen Artenvielfalt und einer grossen genetischen Bandbreite innerhalb einer Art ist die Natur in der Lage, mit veränderten Bedingungen zurechtzukommen: mit veränderten Klimabedingungen, neuen Krankheiten oder Schädlingen.

Das Aussterben einer Art hingegen ist unumkehrbar und schafft unkalkulierbare Risiken. Tiere und Pflanzen haben neben ihrem Eigenwert eine Funktion im Ökosystem. Wenn es in einem Lebensraum jedoch nur noch wenige Arten gibt, dann funktioniert das nicht - alle voneinander abhängigen Arten leiden darunter, wenn eine fehlt.
Mehr Infos dazu gibt es auch bei demeter: https://www.demeter.de/biodynamische-landwirtschaft-und-biodiversitaet

Unsere Gärtnerin Julia singt folgende "Ode an die Vielfalt"

Als LandwirtInnen tragen wir mehr Verantwortung, als auf den ersten Blick deutlich wird. Wir produzieren Nahrung, in unserem Fall für vielleicht 1500? Menschen, das ist das Offensichtliche. Wir tragen die Verantwortung für unsere Tiere, für unsere Pflanzen, für unsere Böden, Trinkwasser, saubere Gewässer, das Klima. Aber auch für Insekten, Vögel, überhaupt alle wildlebenden Tiere und dafür, dass sie einen Lebensraum haben und behalten. Das Artensterben und der Klimawandel sind in meinen Augen die beiden größten Herausforderungen, vor denen wir als Menschheit stehen. Keiner von uns kann angesichts der Geschwindigkeit, mit der Tier- und Pflanzenarten für immer verschwinden, heute noch die Augen verschließen. Jeder Konsument trägt Verantwortung aktiv zu werden und zu retten, was zu retten ist. Denn mit eurer Kaufentscheidung unterstützt ihr die ökologische Landwirtschaft und wir gehen aktiv vor gegen das Artensterben und für die Vielfalt.

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Was macht der Kattendorfer Hof, um die Biodiversität/Biologische Vielfalt zu fördern?

• Wir sind Teil des Förderprogramms für Kleinräumigkeit im Ackerbau. Unsere Äcker sind in Parzellen von 4 ha unterteilt, sodass viele Pflanzenarten auf kleinen Flächen nebeneinanderstehen. Wildtiere finden so Nahrung und Deckung. An den Säumen zwischen zwei Flächen ist die Artenvielfalt am größten. Viele kleine Flächen bewirken also viele Säume.

• Wir dulden Ackerwildkräuter und verwenden keine Herbizide. Einige dieser Arten sind selten, wie die Knollenplatterbse. Sie bieten Lebensraum und Nahrung für Insekten und Vögel.

• Wir säen Blühstreifen für die Insekten- und Vogelwelt. Aber auch Hase und Reh finden darin Schutz.

• Wir pflegen unsere Knicks. Hier ist die Artenvielfalt besonders hoch. Seltene krautige Pflanzen wachsen im Schatten der verschiedenen Gehölzarten. Weißdorn, Schwarzdorn, Hundsrose, Hasel und unzählige weitere Arten bieten neben einem Lebensraum und Nistplatz auch fast das gesamte Jahr über Nahrung für Vögel, Insekten und Säugetiere. Hier brüten der seltene Neuntöter und die Mönchsgrasmücke und die Haselmaus lässt sich hier beobachten, wenn man geduldig ist. Damit diese Artenvielfalt erhalten bleibt, müssen Knicks regelmäßig „auf den Stock gesetzt“, also runter geschnitten werden.

• Wir bieten Amphibien einen Lebensraum in unserem Teich mitten auf dem Hof. Ich habe wirklich keine Ahnung wie viele Arten von Fröschen und Kröten hier leben und uns im Sommer ein Konzert singen. Aber ein paar werden es sein. Und auch Wasseramsel und Eisvogel wurden hier schon gesehen.