Während ich den diesjährigen Bericht schreibe, ist die Weidesaison für dieses Jahr immer noch nicht beendet. Z.Zt. sind noch die trockenstehenden Kühe, 16 Rinder und die Weidebullen (28 Stück) draußen. Das ungewöhnliche Jahr hat bis jetzt immer noch für ausreichendes Weidegras gesorgt.
Das zu Ende gehende Jahr wird wohl lange als das beste Futterbaujahr in Erinnerung bleiben. Ab dem 1000. Rundballen haben wir aufgehört zu zählen. Nach dem 2. Schnitt sagte Laurence, dass es ihm jetzt reiche: mähen, wenden, schwaden, pressen, einwickeln und abfahren der Ballen. Dann kam aber im August noch der 3. Schnitt. Den 4. Schnitt haben wir entweder abgeweidet oder mit Frontmähwerk und Ladewagen in den Kuhstall geholt. Die Kühe wurden noch bis Anfang November mit frischem Kleegras zugefüttert.
Ich hatte mir ja gewünscht, dass dieses Jahr jemand anderes diesen Bericht verfasst, aber das hat bisher noch nicht sollen sein. So haben wir wieder ein bewegtes Jahr hinter uns. Im Frühjahr hatten wir einige Bewerbungen auf unsere Stellenanzeige zur Bereichsleitung im Kuhstall bekommen. Wir haben dann mit Anna Möller im April gestartet, wohl wissend, dass das Vorhaben für eine Mutter mit kleiner Tochter (Bente war 3 Jahre alt), sehr spannend wird. Sowohl Anna als auch ich haben uns gesagt, wir können es nur versuchen. Anna hat sich sehr engagiert in die Aufgabe gestellt und mit ihrem sicheren Blick für die Tiere gute Impulse gesetzt. Im September konnte dann die Kinderbetreuung während der Abendstallzeit nicht mehr gewährleistet werden. So war es für Anna unmöglich, ihre Aufgabe so weiter zu tun wie sie es wollte, nämlich engagiert. So hat sie sich wohl schweren Herzens entschieden aufzuhören. Wir wünschen ihr sehr, dass sie den Weg zurück zu den Kühen findet, wenn Bente größer ist.
Ansonsten haben sich vor allem Felix, Anja und die letzten drei Monate Georg als Auszubildende um die Herde gekümmert. Die Auszubildenden aus dem Garten haben uns regelmäßig an den Wochenenden unterstützt.
Ja und seit November habe ich die Verantwortung wieder ganz. So haben wir uns also wieder auf die Suche gemacht, und es haben sich einige sehr interessante jüngere Landwirte für die Aufgabe gemeldet. Ich hoffe sehr, dass in den nächsten Tagen die Entscheidung für uns gefällt wird, und nächstes Jahr dann unter dem Bericht von der Herde tatsächlich ein anderer Name steht.
Nun noch zu den Zahlen
Momentan halten wir 48 Milchkühe, 15 hochtragende Rinder die ab Januar kalben, 16 deckfähige Rinder, die ab April zum Bullen kommen, 17 jährige Rinder und 8 Kuhkälber, dazu gibt es 28 Weidebullen, einen Zuchtbullen, sowie 6 Bullenkälber.
6 Kühe haben dieses Jahr die Herde verlassen. Wir haben 3 Rinder, 15 Weidebullen und 6 Kälber geschlachtet.
Durch eine Ansteckung mit einer Rinderkrankheit, bei der sich die ungeborenen Kälber infizieren, haben wir 6 Kälber verloren, um die wir gekämpft hatten. Dazu mussten wir unseren Jungbullen, der seinen Job ausgesprochen gut tat, einschläfern lassen, weil er ganz schlimm Hufrehe hatte und lahm wurde.
Diese Ereignisse -so schlimm sie auch immer im Einzelfall für die Menschen die die Tiere pflegen sind- machen uns doch deutlich, dass wer Tiere hält, auch mit einer Prise Unglück leben muss. Die vielen Geburten und froh wachsenden anderen Tiere entschädigen uns doch sehr.
Mathias v. Mirbach
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