Der Winter ist die Zeit um zurück und nach Vorn zu blicken. So ist der Januar, benannt nach dem römischen Gott Janus, dessen zwei Gesichter ihm zu jeder Zeit erlaubten, zurück und nach Vorne zu blicken der Monat um gerade dieses zu tun.
Im Schweinestall war 2014 das erste volle Jahr im renovierten Stall. Dieses ermöglichte es eine Routine zu erlangen, welche wiederum das Fundament für die nächsten Schritte in der Zukunft geschaffen hat. Die 12 Sauen die im letzten Januar bei uns waren, sind auch jetzt noch da und haben fast alle 1-2 Würfe im Jahr gehabt.
Die groben Zahlen bzgl. Ferkel Anzahl und Überleben haben sich verschlechtert, aber wir können zurück blicken und einige Muster erkennen. Es gibt eine sehr wundervolle und freundliche Sau die es bei jedem Wurf schafft, sich auf einen Drittel ihres Wurfes zu setzen und diese Ferkel dabei zu erdrücken. Das wollen wir bei ihren nächsten Würfen beobachten und hoffentlich verhindern. Trotz dieses Verlustes erreicht sie einen Durchschnitt von 10 entwöhnten Ferkeln pro Wurf- 20 pro Jahr, was sehr ansehnlich ist. Es gab zwei weitere Ereignisse mit hohem Verlust, diesmal bei unterschiedlichen Sauen. Einer entstand während einer kalten Periode im letzten Winter (-12°C) , wobei eine Sau die Hälfte ihres Wurfes verlor; das andere war kürzlich, als eine Sau in einer normalen Bucht abferkelte, da die Abferkelbuchten zu dem Zeitpunkt nicht nutzbar waren. Auch sie verlor die Hälfte ihres Wurfes. Wenn wir uns den Luxus gönnen diese Verluste in der Berechnung wegzulassen, sehen die Zahlen jedoch –wie im letzten Jahr- wieder sehr gut aus.
Es mag seltsam erscheinen, einige unbefriedigende Zahlen einfach wegzulassen, doch das ist Teil des nach vorne Blickens und des Erörterns, wie die Gruppe von Sauen die wir haben verbessert und/ oder vergrößert werden kann. Zu diesem Zweck hatten wir einen reinrassigen Angler-Sattelschwein Eber zu Besuch und haben nun einige reinrassige Ferkel. Innerhalb der nächsten Monate werden wir sehen, ob sich unter ihnen einige für die Züchtung geeignete Sauen befinden.
Es war eines meiner Ziele für 2014, ein wenig Ordnung in den Verkauf der Ferkel zu bringen. Im Laufe des Jahres verkauften wir 83 Ferkel und haben nun mehr Anfragen als Verkaufs-Ferkel im Stall. Regelmäßig beliefern wir drei Demeter Höfe in Schleswig Holstein und mussten kürzlich eine weitere Anfrage nach 34 Ferkeln ablehnen.
Auf die gute Ernte 2014 zurückblickend können wir relativ sicher sein, dass wir mit Gelassenheit in das Jahr 2015 blicken können. Wir haben ausreichend Stroh für die Schweine zum Schlafen und zum Spielen (Studien haben ergeben, dass Stroh das beste Spielmaterial für Schweine ist- wichtig auch in der konventionellen Landwirtschaft, wo Langeweile und Aggression bei den Schweinen zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Verlusten führen). Auch sieht es so aus, als haben wir genug Getreide für die Schweinefütterung bis zur nächsten Ernte.
Die personelle Situation im Jahr 2014 war nicht ideal. Normalerweise arbeiten wir mit Auszubildenden, die unter anderem auf dem Hof sind, um etwas zu lernen. Innerhalb dieses Jahres verließen uns zwei Lehrlinge aufgrund von Schwierigkeiten innerhalb dieses Lernprozesses. Glücklicherweise wurde ich von Natalie unterstützt. Wie Katya im letzten Jahr, ist sie ebenfalls Gärtner- Lehrling. Ich glaube sie hat, während ihrer Zeit im Stall, mit Freude Dinge dazu gelernt.
Gepunktete Hosen
Eine Regelmäßigkeit im Stall in diesem und im letzten Jahr waren die „Kattendorfer vielfarbigen Ferkel“. Wir haben eine Sau, deren Ferkel immer besonders gefärbt sind. Manche haben viele Flecke, manche haben Streifen, teils am ganzen Körper, teils nur im Pyjama- Look am Hinterteil. Im letzten Wurf hatten manche Hosen mit Punkten. Alle sehen auf jeden Fall anders aus, als je zuvor. Und sicherlich eine Anomalie, aber eine, die wir auf keinen Fall weglassen möchten!
Laurence Dungworth
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