Brennessel, Eichenrinde, Löwenzahn, Schafgarbe, Kamille und Baldrian, Hornmist und Hornkiesel:
die 6 von Rudolph Steiner erwähnten Kompostpräparate, sowie die 2 Spritzpräparate. In dem von Ihm gehaltenen Landwirtschaftlichen Kurs inspiriert Rudolph Steiner sein Publikum zu einer bis dato vollkommen neuen Art und Denkweise zur Landbewirtschaftung. Heute sind viele Höfe und Produkte geprägt von seinen Ideen. Die Präparate haben Überzeugungsarbeit geleistet und Demeterprodukte schaffen es durch geschmackliche, sichtbare und gesundheitliche Qualitätsaspekte immer mehr und mehr in unsere Einkaufskörbe und später auf unsere Teller.
In meiner Zeit am Kattendorfer Hof, welche ich im Rahmen meines studentischen Praktikums hier verbracht habe, kam ich wieder mit der Arbeit mit genau diesen eben genannten Präparaten in Kontakt. Wir haben viel gerührt und verteilt, den Mist und die Ställe präpariert und dank der ersten Ausbringung kam ich sehr früh mit vielen Flächen des Hofes in Berührung.
Neben diesen von Steiner ins Leben gerufenen Präparaten, gibt es aber auch noch durchaus andere daraus resultierende Präparatemischungen, wie zum Beispiel das Sammelpräparat oder auch Fladenpräparat.
Mithilfe von einigen SoLaWi Mitgliedern haben wir im Sommer im Rahmen des Aufräumtages im Garten zwischen den Apfelbäumen zwei Gruben ausgehoben und von Innen mit einem Holzfass verkleidet, um hier später das Fladenpräparat reifen zu lassen. Das Fladenpräparat ist meiner Meinung nach immer wieder eine Art sich selber in biologisch dynamische Landwirtschaft und der Präparatearbeit zu versuchen, denn es ist recht einfach zu realisieren und es ist gut zu beobachten, wie sich das Präparat über die Zeit verändert.
Bei diesem Präparat haben wir auf dem Hof eine Schubkarrenladung Kuhdung zusammen mit Basaltmehl und Eierschalen eine Stunde lang gemischt. Diese beiden Stoffe haben nachhaltig Einfluss auf die Bodenstruktur und fügen dem Boden wichtige Spurenelemente zu. Zusätzlich fördert es vor allem das lebendige im Boden, die Bodenlebewesen und die damit einhergehende Bodenfruchtbarkeit.
Nachdem wir das Gemisch dann in die Grube gefüllt haben, setzten wir dem ganzen noch die sechs Kompostpräparate zu und deckten die Grube zum Schutz vor Regen ab.
Nach einigen Wochen oder auch Monaten findet man hoffentlich ein komplett umgesetztes nach Wald riechendes, humusartiges Gemisch vor, welches vor Erd- und Präparatskräften nur so strotzt.
Der Vorteil bei dem Fladenpräparat ist es, dass es relativ schnell und in regelmäßigen Abständen ohne viel Aufwand als Wassergemisch auf alle Flächen, sowie in den Ställen ausgebracht werden kann und man somit auch die Wirkung der 6 Kompostpräparate schnell mit dem Boden, den Pflanzen und dem Mist verbindet. Ich hoffe, dass ich noch die Möglichkeit haben werde, viel mit diesem Präparat, vor allem auf den Weideflächen des Hofes, Erfahrungen sammeln zu können.
Hans Tüllmann
Schreibe einen Kommentar