Im Sommer diesen Jahres sind wir, das sind Luise, Moritz, Kristof und ich in Neverstaven gelandet, nachdem ich mich im Januar spontan in diesen Ort verliebt habe. Das wir ein halbes Jahr später tatsächlich hier wohnen würden, das hat da noch keiner geahnt und es sollte noch einiges aus dem Weg geräumt werden, ehe die Aussicht immer klarer wurde, das Ziel ins Visier und in greifbare Nähe rückte.
Ja, der Sommer war sehr groß, v.a. nach dem wir endlich den Umzug hinter uns hatten. Die Sonne schien unermüdlich auf sämtliche Bananenkartons und ich dachte nur: Welch ein Glück, an diesem schönen Ort zu sein, welch ein Glück, so nette Nachbarn zu haben und ja, welch ein Glück, dass es den Kattendorfer Hof gibt!
Der Kattendorfer Hof- unser täglich Brot und Quell menschlichen Miteinanders, gemeinschaftliches Ringen, Inspiration und Lernen. Alles in Einem.
Als wir den Hof im Januar besuchten (auf Grund einer Anzeige, in der ein Gärtner gesucht wurde), zeigte sich der Hof natürlich von seiner trüben winterlichen, grau-in-grau Seite. Für mich ein eher unpassender Eindruck, für Kristof war das unwesentlich. Nun gut, es wurde ja auch ein Gärtner gesucht…Kristof hat ziemlich schnell erkannt, dass dies der Hof seiner Wahl ist. Als ich die Menschen hier näher kennenlernte, schloss ich mich ihm an.
Wir hatten in den letzten Jahren einige gemeinsame Aufgaben gemeistert, aber noch nicht genügend Freiraum für unsere Ideen und Ziele gehabt. Hier finden wir den nötigen Freiraum und die Offenheit Mitgestalter an einer gemeinsamen Zukunft zu sein.
Im März begann Kristof in der Gärtnerei. Im Juli folgten die Kinder und ich nach. Das wir in Neverstaven landeten, lag nicht zuletzt an der Tatsache, dass es in Kattendorf an Wohnraum mangelte. Auch war der Wunsch da, mehr Leben nach Neverstaven zu bringen, die Verbindung von Kattendorf nach Neverstaven zu stärken.
Nun überwinden wir täglich diese Strecke von ca. 20km, um auf dem Kattendorfer Hof zu arbeiten und zur Schule in Kaltenkirchen gehen zu können. Für einen Gärtner, der seinen Acker immer nebenan hatte, eine grosse Umstellung. Für mich, die auch meist mitten im Hof geschehen gelebt hatte, auch. Mein Arbeitsplatz auf dem Hof befindet sich in der Küche und unmittelbar drum herum. Es macht mir Freude, auf diese Weise der Gemeinschaft etwas beizutragen.
Für Neverstaven wünsche ich mir noch mehr Leben, d.h. Tiere, Menschen, Regsamkeit vor Ort. Wie schön, dass wir hier mit 40 Bullen in den Winter gehen können, das ist doch schon eine Hausnummer und wenn die ein oder andere Ziege, das ein oder andere Huhn im nächsten Jahr dazukommt, dann bin ich ganz glücklich.
Gisela v. Bonin
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