Der Bericht aus dem Schweinestall kommt dieses Jahr nur auf Deutsch. Erstens, weil ich schon länger in Deutschland bin, und sollte endlich alles auf Deutsch machen. Und zweitens, weil ich gerade meine Vorbereitung für die landwirtschaftliche Meister- Prüfung angefangen habe und mein schriftliches Deutsch üben muss.
Bis jetzt habe ich fast kaum auf Deutsch geschrieben (merkt man schon, ne?). Auf dem Hof macht Mathias und das Büro `Team´ fast alles, und zu Hause macht, zum Glück, Katja alles. Es ist ein schönes Leben, wenn man sich mit kein Beamter oder Ähnlichen unterhalten muss. Aber das ändert sich langsam.
Schauen wir erstmal zur Tabelle der Schweineliga. Am Anfang des Jahres hatten wir elf Sauen, und mit dem heutigen Stand sind wir bei acht. Wir haben im Herbst zwei Sauen schlachten lassen, weil- obwohl sie öfter mit dem Eber waren- sie nicht tragend geworden sind. Die Tierärztin meinte bei der einen, das sich Zysten in ihrer Gebärmutter ausgebildet haben. Die andere ist einfach nicht tragend geworden.
Angepasste Zahlen 2015:
Sauen 8 -11
Würfe 18
Ferkel 206
Ferkel pro Wurf 11,4
Abgesetzte Ferkel 174
Abgesetzte Ferkel pro Wurf 9,7
Verlust pro Wurf 1,7 (15%)
Wir haben eine dritte Sau im Sommer schlachten lassen, weil sie zu wenig Milch für die Ferkel hatte. Wenn die Gesäuge unheilbar kaputt sind, dann leiden die Ferkel einfach. In diesem Fall sind auch viele gestorben. Leider war es diese Sau, die immer die bunten Ferkel gekriegt hat. Zum Glück war eine von den überlebenden Ferkeln eine sehr schöne bunte Jungsau. Je älter sie wird, desto dunkler wird sie, aber es gibt Hoffnung, dass ihre Ferkel auch so bunt werden. Es wird wahrscheinlich im Herbst soweit, und dann können wir nächstes Jahr berichten.
Nächstes Jahr werden wir auch über andere neue Sauen berichten. Wir haben eine Gruppe von fünf Angler Sattelschwein Jungsauen aus unserer eigene Nachwuchs und sie sind teilweise schon von unsere neuer Eber gedeckt. Der Sattelschwein Eber heißt Orson und ist erst seit wenige Wochen auf dem Hof. Er ist noch jung (und klein) und hat erst hier angefangen zu decken, aber er hat schnell gelernt. Mit unsere eigene Zuchteber und Zuchtsauen erwarten wir reichlich Nachwuchs. Wir sind gespannt zu sehen was daraus kommt. Wir nehmen an einem Förderprogramm für Angler Sattelschweine teil.
So, wir hatten im Durchschnitt 9,5 Sauen mit 18 Würfen; fast zwei Würfe pro Sau pro Jahr. Mit einer Tragezeit von drei Monaten, drei Wochen und drei Tagen, und eine Saugezeit von acht Wochen plus, kommt das gut hin. 11,4 Ferkel pro Wurf ist eine kleine Steigerung zum letzten Jahr. Leider hat der Verlust sich auch gesteigert. Letztes Jahr knapp ein Ferkel pro Wurf; diese Jahr 1,7. So stehen wir bei 15% Ferkel Verlust; schon hoch, aber weit unter dem Durchschnitt im Öko-Bereich. Im Endeffekt erzeugen wir 18,3 Ferkel pro Sau pro Jahr – eine sehr gute Zahl im Öko-Bereich.
Wir haben dieses Jahr knapp dreißig Ferkel verkauft an andere Demeter- Betriebe. Regelmässig bekommt der Ahornhof (wovon die Eier und Hühner kommen) vier Ferkel. Sonst mästen wir alle selber, so stark ist die Nachfrage in der Wirtschaftsgemeinschaft und in den Läden. Gut, dass wir so viele Jungsauen jetzt haben!
In die erste paar Monate 2015 hat Natalie mir weiter im Stall tapfer geholfen, bis sie wegen ihrer Ausbildung zu eine andere Hof weggezogen ist. Kurz danach ist Jakob Kielwein zum Hof gekommen. Er ist fest im Schweinestall, aber hat schon andere Tätigkeit auf dem Hof. Jakob hat schon landwirtschaftliche Erfahrung und ist zu uns gekommen, so dass er seine Kentnisse verbreiten und vertiefen kann. Das heisst, er führt die alltägliche Arbeit im Stall aber hat viel Interesse was neues zu lernen – ein perfekte Kombination!
Laurence Dungworth
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