Zum 5 jährigen Jubiläum der Wirtschaftsgemeinschaft Kattendorfer-Hof, heute solidarische Landwirtschaft genannt, bekamen wir 2003 von Mitgliedern einen Walnussbaum geschenkt. Wir haben ihn auf unsere Festwiese vor dem Jungviehstall gepflanzt und damals mit zwei Holzpfosten gestützt und mit Draht notdürftig geschützt. Heute ist ein stattlicher Baum daraus geworden und ich habe diesen Herbst eine richtige Walnussernte gehabt- Wie schön ist dieser Dank dafür, dass ich dem Bäumchen immer wieder mal etwas Zeit und Bewusstsein gewidmet habe, und das zwölf Jahre lang.
Da waren öfter mal ausgebrochene Jungrinder, die um das Bäumchen herumgetobt sind.
Das Buschfeuer aus Strauchgut daneben hat immer wieder mal die Blätter der einen Seite versengt. Und dann die Ziegen –wir haben sofort(!!!) einen Mäusedrahtkäfig bis zwei Meter hoch um den Stamm gebastelt. Das war wirkungsvoll, denn die Ziegen konnten ihm dann nichts mehr anhaben. Dafür durften sie dann die letzte und vorletzte Weidesaison seinen Schatten genießen und darunter lagern, denn der Walnussbaum hält durch den Duft seiner Blätter Fliegen fern. Und Ziegen mögen keine Fliegen.
Das hat mich dazu bewogen, überall dort, wo im Sommer der Ziegenmelkstand am Knick steht, Walnussbäume zu pflanzen und gegen Verbiss zu schützten. Sie sind alle angewachsen. Walnussbäume brauchen tiefgründigen Boden mit Kalkmergel im Untergrund. Das haben wir in Kattendorf. Und durch das milde Küstenklima sind wir auch nicht so Spätfrost gefährdet. Der Versuch könnte gelingen.
In der Käserei brauchen wir übrigens die grünen Fruchtfleischschalen der Walnüsse.
Sie enthalten den braunen Farbstoff Juglans, und, in Rotwein eingelegt, eignen sie sich hervorragend zum Färben und gegen Fremdschimmel auf der Käserinde. Und –last not least- Walnüsse schmecken lecker, sind sehr gesund, und für Engadiner-Nusstorte unverzichtbar.
Ein paar Ziegenmelkstand-Plätze haben noch keinen Walnussbaum. Ich freue mich schon auf die nächste Pflanzzeit im Frühjahr.
Klaus Tenthoff
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