Was macht einen Hofladen dazu, ein Hofladen zu sein?
Ein Hofladen ist ein Ort, an dem der hauptsächliche Fokus darauf liegt, die Produkte zu verkaufen, die in dem ihm zugehörigen landwirtschaftlichen Betrieb erzeugt werden. Ein Hofladen ist also direkt an einen Bauernhof angeschlossen; das gibt ihm seinen Namen und seine Besonderheit.

Es ist die klassische Form der Direktvermarktung in der Landwirtschaft. Der regionale Bezug von Waren, die geringen Transportkosten und Transportwege, sowie das saisonale Angebot der Gemüsesorten und faire Arbeitsbedingungen für die auf dem Hof und im Hofladen tätigen Menschen sind einige Merkmale eines Hofladens. Der Einkauf im Hofladen ist mit einem persönlichen Kontakt und der direkten Möglichkeit Informationen und Hintergründen zu den einzelnen Produkten zu bekommen, verbunden.

Wo gibt es den Kattendorfer Hof Hofladen in Hamburg und Umgebung ?
Der Hofladen des Kattendorfer Hofes besteht mittlerweile aus sieben verschiedenen Läden. Sie alle unterscheiden sich in ihrem Alter des Bestehens, ihrer individuellen Entstehungsgeschichte, ihrem Standort, ihrer Größe und ihrer “Stimmung”.

Einheitlich sind sie bei dem Angebot der hofeigenen Produkte. Sowie darin, dass alle Ladnerinnen und Ladner sich mit Herzblut ihrem Laden verschrieben haben und einen großen Einsatz bringen, um “ihren” Hofladen zu dem zu machen was er ist. Auch die Lieferung geschieht immer durch ein festes Logistik- Team, mit einem der hofeigenen Lieferfahrzeuge. Bei der angebotenen Auswahl des Sortiments der Zukaufwaren (geliefert durch regionale Bio- Großhändler), gibt es kleine, standortabhängige Unterschiede innerhalb der einzelnen Hofläden.
In jedem der Hofläden ist es möglich, ein Mitglied der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) zu sein und regelmäßig die hofeigenen Produkte direkt im Hofladen abzuholen. Genauso ist eine Mitgliedschaft in der SoLaWi Kattendorfer Hof in einer der FoodCoops in Hamburg möglich.

In den Hofläden ist es genauso möglich, als regulärer Kunde/ reguläre Kundin, alle vor Ort angebotenen Waren zu erwerben.
Welche Produkte erwarten mich in dem Hofladen in Hamburg und Umgebung?
Dadurch, dass die Hofläden den direkten Anschluss an den landwirtschaftlichen Betrieb haben, liegt der Fokus des Angebots vor allem auf den Produkten aus eigenem Anbau und eigener Herstellung:


- Saisonales Gemüse aus der hofeigenen Gärtnerei
- Fleischangebot von den Kattendorfer Hof Tieren, die ihr ganzes Leben auf dem Hof verbringen; alle Rinder und Schweine werden auf dem Kattendorfer Hof geboren und verbleiben für die gesamte Zeit ihres Lebens auf ihrem Ursprungsbetrieb. Es gibt Schweine und Rinder. Seit vielen Jahren gibt es eine Kooperation mit einer kleinen, heimischen Landschlachterei, sodass die Tiere kurze Transportwege haben und das Fleisch handwerklich verarbeitet wird.
- Es gibt verschiedene Getreidearten, von denen einige in den Hofläden angeboten werden, sowie der Großteil in zwei regionalen Kooperations- Bäckereibetrieben zu Backwaren verarbeitet wird.
- Aus der Hofkäserei werden, ausschließlich aus der Milch der hofeigenen Kuhherde, verschiedene Produkte erstellt. Im Hofladen direkt auf dem Hof gibt es einen Zapfhahn für Rohmilch. In allen anderen Hofläden gibt es die frisch pasteurisierte Milch im Verkauf.
- Es gibt eine Kooperation mit einem regionalen Imker, sodass es Honig im Sortiment gibt, der von Bienen, die auf den Flächen des Kattendorfer Hofes fliegen, hergestellt wird.
- Um heimische Äpfel, anderes Obst und Saft zu bekommen, gibt es die Kooperation mit einem Obsthof aus der nahen Umgebung. Auch hier gibt es die Möglichkeit, einen jährlichen Apfelanteil zu erwerben.
- Eine weitere Kooperation besteht mit einem Betrieb in Südspanien, von wo es einmal jährlich die Möglichkeit gibt, Südfrüchte, Olivenöl u.a. in Bio- Qualität zu erwerben.


Die Hofläden sind ein Bestandteil des Landwirtschaftlichen Betriebes und gehören im Prinzip zu der Kreislaufwirtschaft des gesamten Organismus.
Für wen ist der Kattendorfer Hof Hofladen in Hamburg gedacht?
Alle Hofläden des Kattendorfer Hofes, sowie der Bio- Wochenmarkt als auch die FoodCoops sind für alle Menschen geeignet.
Oft ist die Thematik des erhöhten Zeitaufwandes und längeren Fahrtweges zum Hofladen ein Hinderungsgrund des Einkaufs. Aufgrund dessen gibt es die Kattendorfer Hof Hofläden direkt da, wo die Menschen leben: mitten drin in der Stadt.
Die Standorte aller Hofläden sind:
- Kattendorf: der Urladen, direkt in Kattendorf
- Eimsbüttel: der erste Hamburger Hofladen
- Schanze: direkt in der Max- Brauer- Allee
- Barmbek: der kleine feine Hofladen an der Ecke
- Othmarschen: der südlichste Hamburger Hofladen
- Pergolenviertel: der Jüngste, mitten im neuen Wohnviertel
- Bad Oldesloe: der Größte, direkt im Ortskern
Auf der Website Mit Vergnügen, ist unser Hofladen in Hamburg unter Tolle Hofläden in und um Hamburg mit aufgeführt.

Die Öffnungszeiten der Hofläden sind relativ einheitlich, unterscheiden sich aber dann doch etwas im Detail; hier ist der Weg zu ihnen.
Hofladen, Biomarkt oder doch Discounter?
Was macht denn eigentlich den Unterschied?
Grob gesagt ist der größte Unterschied wohl der, dass ein Biomarkt oder Discounter seine Waren meist von verschiedenen Lieferanten und Herstellern bezieht, die nicht unbedingt aus der Region stammen. Ein Supermarkt hat oft ein größeres und vielfältigeres Sortiment, das aber auch mehr Verpackung, Kühlung und Lagerung erfordert. Das Angebot bietet ganzjährig die gleichen Produkte an, die teilweise aus ganz Deutschland, sowie aus anderen Ländern importiert werden. Oft ist er Teil einer großen Kette oder eines Konzerns, der weniger auf regionale Besonderheiten eingeht.
Discounter, wie der Name schon unauffällig verrät, können oft günstigere Preise anbieten als Hofläden, da sie von größeren Einkaufsmengen und Rabatten profitieren. Sie haben mehr Möglichkeiten, Bonusprogramme und Sonderaktionen anzubieten. Oft werden mehr Serviceleistungen als in Hofläden angeboten, wie zum Beispiel Selbstbedienungskassen, Lieferservice, Online-Bestellung oder verschiedene Rückgabemöglichkeiten.
Im Prinzip spricht also erstmal nichts gegen einen Einkauf im Discounter.
Aber oft bergen Vorteile auch Tücken. Die Herausforderung dabei ist, dass durch diese oben genannten Prozesse kleine, lokale Fachhändler, wie zb auch Hofläden, verdrängt werden. Zusätzlich besteht ein erhöhtes Aufkommen von Verpackungsmüll, hohen Transportkosten und Umweltbelastung als Thema zur Diskussion.

Unsere Ladnerin Jolke hat ihre Gedanken dazu im vergangenen Jahr aufgeschrieben, die ihr hier unter dem Titel: “Können wir die Welt besser essen?” nachlesen könnt.
Und wer sich mit den Fragen weiter beschäftigen möchte, der oder dem sei unser Hoffreund Florian Schwinn empfohlen, der sich kritisch mit allerlei Themen unter dem Überbegriff Führerschein für Einkaufswagen befasst. Hierzu passend sein Blogbeitrag zu Folgendem: Regionale Lebensmittel, nachhaltig produziert, direkt ab Hof. Alles was die Gesellschaft angeblich will wird von den Behörden mit Überregulierung, Verordnungen und Auflagen behindert. Die Bauern würden gerne, aber der Staat verhindert die Agrarwende, die der Bundesumweltminister fordert; reinhören lohnt sich ;-)
Auf einen weiteren Ausflug zu einem Detail des ständigen Angebots von Obst, in diesem Falle Erdbeeren, lud unser langjähriges Mitglied Astrid, die leider im vergangenen Jahr verstarb, ein. Sie beleuchtet dort das Thema “Wanderarbeit”, auch dort lohnt es sich sehr, einen Blick drauf zu werfen..

Können wir die Welt also besser essen?
Wir können! Wir haben jeden Tag die Wahl uns zu entscheiden. Es gibt immer 100 Möglichkeiten und mehr, sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Hilfreich ist es für eine bewusste Entscheidung natürlich, verschiedene Informationen zu den Themen zu gewinnen, sich immer kritisch mit den vielen, überall verfügbaren Antworten auseinanderzusetzen.

Der positive Einfluss des Ökolandbaus auf Tierschutz, Böden, Artenvielfalt, der Verzicht auf chemisch- synthetischen Dünger. Regionalität, weniger Zusatzstoffe, Gentechnikfreiheit, Nachhaltigkeit, geringerer Energieverbrauch, Tierschutz und Tierwohl- Aspekte; das und mehr sind Begriffe, die wir aus der deutschen Bio- und Demeter Landwirtschaft kennen.
Florian Schwinn widmet seinem Podcast noch einem anderen Thema, dem der Samenfesten Sorten. Bio von Anfang an nennt er das Thema, das noch mal eine weitere Reiserichtung von dem Angebot in dem Hofladen, hin zu dem, was dahinter bzw davor liegt: der Züchtung, dem Anbau, der Produktion. Auch hier: reinhören lohnt sich!

Der Hofladen lebt von seinen Einkaufenden
Hinter kleinen, so wie auch unseren, Hofläden gibt es die persönliche Atmosphäre direkt beim Einkaufen, den Kontakt zum Hof, zu den Kooperationspartnern aus der Region. Es sind Lebensmittel zum anfassen, mit nachverfolgbarer Produktions-, Verarbeitungs- und Lieferkette.
Der Hofladen lebt von seinen Einkaufenden, also von Euch.

Im vergangenen Jahr um diese Zeit, war das Thema des Juli Newsletters: Und was ist, wenn am Ende des Jahres der Bauer nicht mehr da ist, der deine Lebensmittel produziert?
Ein Auszug, der leider auch ein Jahr später genauso aktuell ist wie im letzten Jahr:
…zum ersten Mal in der Geschichte des Kattendorfer Hofes beschäftigen wir uns hier mit Fragen wie diesen. Nicht, weil der Kattendorfer Hof bald nicht mehr existieren wird und somit einer der großen regionalen Landwirtschaftlichen Betriebe nicht mehr präsent wäre. Schon aber deshalb, weil in 2021 begonnene Umsatzeinbrüche und Rückgänge bei der Anzahl der Mitglieder in der SoLaWi uns bis heute vor große Herausforderungen stellen. Regionale Landwirtschaft Hamburg in Kattendorf: Der Hof, der von Mathias v. Mirbach im Jahr 1995 übernommen wurde, hat schon viel erlebt mit den Menschen die ihn bewirtschaftet haben und bewirtschaften, mit Krisen wie einem Gebäudebrand, mit witterungsbedingten Herausforderungen, mit immer enger werdenden Regulationen in vielen Bereichen…. die Liste ist lang.
Doch bis 2021 kamen immer, quasi wie von ganz allein, Menschen zu uns, die entweder einen oder mehrere Ernteanteile bei uns bezogen haben, die als KundInnen in unsere Hofläden und auf den Markt kamen oder die bei unseren Ernteaktionen geholfen haben. Im Lockdown zogen die Umsätze kurzfristig an; es war die Zeit, in der die Biobranche insgesamt, dabei v.a. auch Lieferdienste und Abo- Kisten, Umsatzsteigerungen erlebte. Aber dieser Trend ging vorbei. Derzeit sieht es in der gesamten Bio- Branche wohl wieder anders aus. In diesem Podcast z.B. geht es um das derzeite Einkaufsverhalten in Deutschland. Auch ein aktueller Artikel aus der taz mit dem Namen “mit der Alditüte in den Bioladen” blickt auf dieses Thema.
Wir möchten Euch darauf aufmerksam machen, mit welchen Herausforderungen wir derzeit umzugehen haben. Auch die Information über Schwierigkeiten und herausfordernde Zeiten ist ja ein Teil der SoLaWi Bewegung!…”

Gerade jetzt, wo das für den Einzelhandel insgesamt tückische Sommerferienloch auftaucht, sind auch in diesem Jahr diese Themen für unsere Hofläden und somit für den gesamten landwirtschaftlichen Betrieb eine Herausforderung.
Vor einer Weile hatten wir Besuch vom Hamburger Abendblatt, woraus ein Artikel mit Titel “Wie sich ein Biohof gegen die Krise stemmt“, mit Cover- Girl Juliane, entstanden ist.
Wer also Lust hat, unser Konzept der Solidarischen Landwirtschaft zu unterstützen, der besuche uns für den nächsten Einkauf gern in einem unserer Hofläden. Genauso freuen wir uns, wenn alle, die es noch nicht für sich ausprobiert haben, einen Test- Ernteanteil in dem Hofladen ihrer Wahl abschließen: 4 Wochen probieren, wie es sich anfühlt, ein Teil des Kattendorfer Hof Kreislaufes zu sein. Und wer sich dann für eine Mitgliedschaft entscheidet, kann als Abhol- FoodCoop zwischen einem Hofladen und einer reinen FoodCoop wählen.
Diesen kleinen Ausflug in die aktuelle Situation des Betriebes wieder verlassend, ist da noch unsere Hoffreundin und Hoffotografin Maren Preiß. Sie zieht mit ihrem Blick für das Detail im großen Zusammenhang die alltäglichen Situationen in den Fokus und zeigt dadurch die Besonderheiten des Kleinen für das Große Ganze. Ihr Artikel über das Jahr auf dem Kattendorfer Hof ist im aktuellen Jahresheft nachzulesen (findet ihr in eurem Hofladen in Hamburg) und beginnt so:
Welche Bilder sucht man und welche findet man am Ende, wenn man einen biodynamisch arbeitenden SoLaWi- Betrieb durch vier Jahreszeiten fotografisch begleitet? Für mein internationales SoLaWi-Projekt wollte ich hinter die Kulissen des Kattendorfer Hofs schauen, der mir zu meiner großen Freude seine Türen für meine Arbeit öffnete. Was machen die etwa 80 Menschen dort jeden Tag? Der Kattendorfer
Hof sollte neben dem biodynamischen Aspekt die SoLaWi- Idee exemplarisch für die deutsche
Seite abbilden.
Mehr zu ihrem internationalen Solawi-Projekt unter: www.terrafoto.org. Nach
Abschluss ihres Projektes zum Kattendorfer Hof plant sie eine Ausstellung. Dafür sucht sie aktuell nach Ausstellungsmöglichkeiten und Sponsoren. Tipps und Anregungen nimmt sie unter der
Mailadresse mail@marenpreiss.de entgegen.

Sie wird für uns ein Augenmerk auf den Kreislauf des Hofbetriebes legen, mit allem was dazu gehört, und eben auch den Hofläden, in dem jeder Hofladen in Hamburg und Umgebung seinen Anteil hat.
Jeder von Euch, jedes Mitglied und jeder Kunde, jede Kundin tragen ihren Teil zum Kreislauf des Kattendorfer Hofes und Hofladens bei.
In diesem Sinne möchten wir Euch einladen: machen wir uns auf den Weg, die Welt besser zu essen! Jeden Tag aufs Neue, jeden Tag mit freier Wahl der Entscheidung dazu, unseren persönlichen Teil dazu zu leisten, in welcher Form auch immer.
Einen wunderschönen Sommer wünscht Euch Eure Katja Dungworth

Kurz und Knapp zum Thema: Unser Hofladen in Hamburg
Finde den Hofladen in Hamburg und Umgebung, der am besten zu Dir passt:
Kattendorf: der Urladen, direkt in Kattendorf
Eimsbüttel: der erste Hamburger Laden
Schanze: direkt in der Max- Brauer- Allee
Barmbek: der kleine feine Hofladen an der Ecke
Othmarschen: der südlichste Hamburger Hofladen
Pergolenviertel: der Jüngste, mitten im neuen Wohnviertel
Bad Oldesloe: der Größte, direkt im Ortskern
- Unsere Hofläden in Hamburg sind direkt an den Kattendorfer Hof angeschlossen, vertreiben dort alle hofeigenen Produkte und bilden somit die klassische Form der Direktvermarktung
- Frische, saisonale, geschmacksintensive und regional angebaute, sowie unverpackte Lebensmittel, die umwelt- und klimabewusst sind, sowie Tierwohl- Aspekte berücksichtigen
- Ein Hofladen unterstützt die regionale Wertschöpfung und die Erhaltung von traditionellen Lebensmitteln aus der Heimat.
- Dein Einkauf im Hofladen: du weisst das drin ist! (Keine versteckten Kosten, Lieferketten, Inhaltsstoffe)
- Dafür zahlst Du für manche Produkte einen etwas teureren Preis, die Auswahl ist nicht so groß und das Aussehen der Produkte nicht immer normkonform und einheitlich wie zB beim Discounter
- Wissenswertes zu unserem System der Solidarischen Landwirtschaft und unseren FoodCoops findest Du unter “Was ist eigentlich eine FoodCoop”.

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