Wir bewirtschaften 435 Hektar auf unterschiedlichen Böden einer Moränen-Landschaft, davon 195 Hektar in Kattendorf und Umgebung und weitere 240 Hektar in Neverstaven, 20 km östlich gelegen. In Kattendorf sind auf dem Hügel milde lehmige Sande, hervorragend geeignet für Gemüse und Kartoffeln. Am Moränenfuß hingegen befinden sich schwere Lehmböden, bestens für Dinkel- und Kleeanbau. Der Hof ist weitestgehend arrondiert und hat viel Wald und Wiesen als Begrenzung. Keine einzige Hochspannungsleitung überquert unsere Flächen. Im Laufe der Jahre hat der Bestand an seltenen und geschützten Arten stetig zugenommen.

Ein möglichst geschlossener Betriebsorganismus
Wir betrachten unsere Art der Landbewirtschaftung als Kreislaufwirtschaft, die im Sinne des Koberwitzer Impulses von Rudolf Steiner eine sich steigernde Fruchtbarkeit aus sich selbst hervorbringt. Je nach Art der Böden haben wir unterschiedliche Fruchtfolgen. Sie berücksichtigen, was der Hof und die Vermarktung brauchen, verbessern aber auch die Bodenfruchtbarkeit. Unsere Tiere leben weitestgehend von dem, was auf unseren Feldern wächst.
Kreislaufwirtschaft heißt, dass die verschiedenen Bereiche der Landwirtschaft aufeinander abgestimmt sind: Wir erhalten von unseren Feldern genügend Futter und Stroh für unsere 60 Kühe und unsere Schweine. Das Stroh ist wichtig, damit wir für all diese Tiere gut einstreuen können, um einen guten Mist zu bekommen. Der Mist ist ein sehr wichtiger Beitrag für den Erhalt und die Steigerung unserer Bodenfruchtbarkeit, deshalb passt bei uns die Anzahl der Tiere zu der Größe unseres Betriebes. Oder anders gesagt: Unsere Tiere produzieren genau so viel Mist, wie wir brauchen, um damit unsere Böden zu düngen. Die Milch von den 60 Kühen wird zu einem großen Teil zu Käse verarbeitet, wobei Molke abfällt. Dieser „Abfall“ ist gutes Futter für die Schweine. Deshalb hängt auch hier die Anzahl der Schweine von der Anzahl der Kühe ab. So hängt alles miteinander zusammen und bildet den Hof.
Leben mit den Tieren
Tierhaltung beinhaltet für uns auch den Gesichtspunkt des Mitgeschöpfes, das uns anvertraut ist. Wir Menschen leben seit Jahrtausenden mit Kühen und Schweinen zusammen und wir verdanken ihnen viel. So ist es uns ein großes Anliegen, dass es unseren Tieren gut geht. Wir sorgen durch Auslaufhaltung, artgerechte Fütterung und menschliche Zuwendung dafür, dass die Tiere möglichst angstfrei leben können.
Die Tiere schenken uns viel – Nahrung, wertvollen Mist – und noch etwas anderes, das schwerer in Worte zu fassen ist. Etwas Seelisches, das man in der Nähe der Tiere spüren kann. Wir erleben täglich, wie unsere Stimmung sich ändert, wenn wir in den Kuhstall oder in den Schweinestall gehen.
Wir sichern den Tieren ein Fortbestehen als Herde auf dem Hof zu: In die Herde werden die Tiere geboren, aus der Herde gehen sie. Und wenn wir ihr Fleisch dann auf dem Teller haben, sind wir ihnen von Herzen dankbar.
CSA – Community Supported Agriculture
In den 1980er Jahren entstanden erste “solidarische Höfe” im deutschsprachigen Raum und den USA. Dort wird dieses Prinzip Community Supported Agriculture, CSA genannt.
Die Wirtschaftsgemeinschaft Kattendorfer Hof
Weiterlesen wie die SoLaWi Kattendorfer Hof funktioniert
Wir sind Mitgründer der Organisation Solidarische Landwirtschaft.