Am spätsommerlichen Himmel herrscht mächtig Flugbetrieb, viele Zugvögel befinden sich derzeit auf der Reise in südlichere Gefilde.
Auch wenn die hunderte hier nistenden Rauch- und Mehlschwalben schon weg sind, lassen sich in Neverstaven jetzt interessante Beobachtungen machen. Anfang/Mitte September zeigten sich inner- und außerhalb der Gutsmauern etwa Steinschmätzer, Braun- und Schwarzkehlchen bei der Rast und dem Auffüllen ihrer Energiereservoire. Alle drei Arten haben ihre Brutreviere im hohen Norden und sind derzeit auf dem Durchzug. Allesamt ernähren sie sich von Insekten, die auf unseren Feldern offenbar in ausreichender Zahl zu finden sind. Warum? Weil wir selbstverständlich keine Pestizide einsetzen und sich so Beikräuter entwickeln können, die Insekten Nahrung und Lebensraum bieten und so die genannten Gäste zu einer Zwischenrast einladen.

Während unser Kartoffelacker nicht auf Anhieb als solcher erkennbar ist, ist der Unterschied zum konventionellen Anbau offensichtlich. Auf diesem Acker werden sich weder Steinschmätzer, noch Braun- oder Schwarzkehlchen finden lassen.

Brütende, nicht alltägliche Insektenfresser haben wir hier in Neverstaven mit Grauschnäpper (mind. 2 Pärchen) und Hausrotschwanz sowie einem erfolgreich brütenden Neuntöter-Paar. In der Spitze konnte ich von diesem nicht alltäglichen Vogel sechs Individuen zählen, vermutlich also vier erfolgreich großgezogene Jungvögel in diesem Jahr.
Auf dem Kartoffelacker waren neben den oben genannten Arten u.a. noch ein Bluthänfling, ein Trupp von ca. 15 Stieglitzen an den Kratzdisteln sowie 2 aufgescheuchte Feldlerchen zu sehen.


Ihr seht, Ihr tragt mit Eurer Unterstützung der biodynamischen Landwirtschaft erheblich zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Gerade im landwirtschaftlich geprägten Schleswig-Holstein ist jede „Insel“ eine Hilfe!