So schnell vergeht die Zeit und schon wieder geht ein buntes Jahr voller Ereignisse zu Ende.
Hier versuche ich das wichtige zusammenzufassen: vor Weihnachten spielten wir mit der Hofkumpanei das Christ-Geburtspiel im Kuhstall. Unter uns entdeckten wir einige neue Talente. Der Winter brachte kaum Schnee, aber immerhin einige schöne Schlittschuhtage auf unserem Teich. Ende Januar kamen eine Menge hübscher Zicklein zur Welt.
Unsere Auszubildende Lea hat sich sehr eingesetzt, damit alle Tiere gut betreut waren. Auch im Kuhstall wurden in dieser Zeit besonders viele Kälber geboren
Ab März bekamen wir dann wieder Unterstützung in der Käserei von Praktikanten aus Indonesien. Mit Kenny und Hardy kamen zum ersten Mal zwei junge Männer. Sie blieben bis zum Sommer und konnten dem Team viele Arbeiten abnehmen. Nun war Klaus „Mr. Klaus“ und wir haben unser Englisch trainiert. Anfang März begannen auch Ina und Natalie die Ausbildung im Gemüsebau. Dorothea blieb nach erfolgreicher Abschlussprüfung noch bis zur Möhrenernte als Gehilfin am Hof. Mit den festen Mitarbeitern Elisabeth Gutsche und Hendrik hatte Elisabeth Bach ein starkes Team zusammen. Im Frühling kam Anna mit ihrer Tochter Bente. Sie kümmerte sich ein halbes Jahr um unsere Kuhherde. Jetzt zieht sie zurück nach Witzenhausen. Dieser Arbeitsplatz lässt sich doch schwer mit kleinem Kind vereinbaren.
Unsere Mitarbeiterin Tanja ist zum April in den Mutterschutz gegangen. Am 15.5. ist ihr Sohn Jannes geboren. Wie schön! Tanja hat uns bekocht, Fleisch eingepackt und für saubere Gläser gesorgt, danke für die gute Zeit! Susanne ist als Nachfolgerin am 1.April eingestiegen. Weil unsere Wirtschaftsgemeinschaft wächst, gibt es in der Fleischverarbeitung immer mehr Arbeit. Susanne fängt immer morgens um sieben an, schafft zusammen mit Manuela schon einen Schwung Arbeit weg, um dann für die ganze Hofgemeinschaft zu kochen.
Eine große Herausforderung, weil die Aufgabe viel Flexibilität verlangt. In dieser Zeit hat auch Jochen angefangen bei uns zu arbeiten. Es gibt jede Woche drei LKW Touren nach Hamburg. Bis dahin haben sich Laurence und Mathias die Touren geteilt.Das war neben den anderen Tätigkeiten nicht mehr zu schaffen. Jochen schafft eine große Entlastung, ist geduldig und ein routinierter Fahrer. Öfter bekommt er Unterstützung von Hans-Werner, um das Aus-und Beladen zu erleichtern. Wir freuen uns das Jochen jetzt bei uns ist.
Viele Hofaktivitäten finden regelmäßig im Jahr statt. So trifft sich alle zwei Monate der Hoftreff. Zu diesem Abendtreffen hier am Hof kommen engagierte Mitglieder und die Hofverantwortlichen. Die großen Versammlungen werden vorbereitet und vieles mehr. Diese Treffen sind sehr wichtig für den Hof. Es ist eine große Hilfe, wenn die „Esser“ sich an der Entwicklung aktiv beteiligen. Besonderen Dank Euch Entwicklungshelfern!! Jeden zweiten Monat gab es samstags Vormittag einen Rundgang auf dem Hof für Interessierte und neue Mitglieder. Die Superstars dieser Veranstaltung sind immer die kleinen Ferkel. Es kommen sehr viele Menschen, sicherlich werden nicht alle bei uns Mitglieder. Ich freue mich aber, dass sie sich die Zeit nehmen, hier einige Stunden zu verbringen. Viele wollen wirklich verstehen, wie es auf dem Hof zugeht.
Das Frühjahr war schön, nicht zu warm und nicht zu kalt. Es gab Regen, aber nicht zuviel.
In diesem Jahr konnten wir einen zweiten Stadtladen eröffnen. Das kam so zustande: unsere Coop in der Max Brauer Allee musste ihren Raum abgeben. Einige Mitglieder machten uns darauf aufmerksam, dass ein Laden in unmittelbarer Nähe zur Coop vermietet werden sollte. Nach reiflicher Überlegung fassten wir Mut zu diesem Schritt. Der Vermieter des Ladens hat sich dann unter den verschiedenen Bewerbern für uns entschieden. Gabriele Foth fragten wir, ob sie den Laden leiten würde. Sie war selber lange in der Landwirtschaft und im Naturkosthandel tätig. Sie wohnt in Hamburg in der Nähe des Ladens und konnte sich sofort vorstellen diesen Laden mit zu entwickeln und dort zu arbeiten. Der neue Laden sollte auch Abholstelle für Mitglieder und Verkaufsstelle sein. Nun galt es das Projekt durchzuziehen. Der Laden musste grundrenoviert werden. Eine Türöffnung sollte verbreitert werden. Dazu brauchte es eine Baugenehmigung. Leider verzögerte sich so die Ladeneröffnung. Mathias hat viel Energie und Einsatz gebracht, um die Eröffnung möglich zu machen, aber auch Gabriele und die Bauarbeiter arbeiteten auf Hochtouren. Wir anderen unterstützten so viel wie möglich. Besonders auch Babara, Mathias Tochter, hat den guten Start mit ermöglicht. Am 12.Juni konnten wir Eröffnung feiern. Wir fühlen uns im Stadtteil willkommen.
Einige Rückschläge gab es in diesem Jahr bezüglich unserer Mitarbeitersituation in der Landwirtschaft. Zwei Lehrlinge, Georg und Morten haben sich zunächst sehr eingesetzt, aber dann die Lehre in der Probezeit abgebrochen, auch unter den anderen gab es Unzufriedenheit. In Gesprächen mit Landwirtskollegen wird deutlich, dass andere Höfe ähnliche Probleme haben. Oft gehen die Vorstellungen von der Ausbildung und die Realität auseinander. Wir suchen auch dringend ausgebildete Mitarbeiter, die dann wiederum mit den Lehrlingen zusammenarbeiten. Besonders vor dem Hintergrund der Betriebserweiterung durch Gut Neverstaven ist das ein großes Thema für uns. Nachdem das Frühjahr noch lange recht kalt war, folgte ein Bilderbuchsommer.
Am 15.Juni feierten wir Erdbeerfest. Das Wetter war klasse, nicht zu heiß, nicht zu kalt und es kamen reichlich Besucher. Zum ersten Mal kümmerten wir uns sorgfältig um Parkplätze und Verkehrsführung. Das war gut, drei bis vier Einweiser waren im Einsatz. Es gab eine große Pfadfinderjurte in der Schaukäsen stattfand. Eine Gruppe Jugendlicher von Zirkus Ubuntu kam zu einem Auftritt und bereicherte das Fest. Das Bootfahren kam wieder sehr gut an. Ein schönes Fest. Gefühlt begann danach der Sommer. Zwei Wochen nach dem Erdbeerfest trafen wir uns zur Mitgliederversammlung. Am Vormittag ging es um die Zukunft für Hof und Wirtschaftsgemeinschaft. Nachmittags besprachen wir das Budget für das nächste Halbjahr. An den Beiträgen für die Mitglieder änderte sich nichts. Wir beschlossen die nächste Budgetbesprechung wieder im Frühjahr zu machen. Es ist dann mehr Kraft und Zeit vorhanden. Aus den Ergebnissen des Vormittages formten Elisabeth Bach und Friederike aus der Coop Zeise eine Umfrage für die Mitglieder. Sie fand im Herbst statt und es haben sich fast 300 Mitglieder beteiligt, großartig!
Das Getreide reifte sehr schnell. Wir hatten uns entschieden die Getreideanlage doch hier in Kattendorf und nicht wie zunächst geplant in Neverstaven einzubauen. Dort hätte es einige bauliche Veränderungen am Altgebäude geben müssen. Also musste unsere alte Anlage herausgerissen und die neue eingebaut werden. Unsere Bauarbeiter machten sich ans Werk und Katja konnte noch Helfer aus ihrer Familie gewinnen. Klaus plante in mühevoller Kleinarbeit den Einbau des neuen Getreidesumpfes in der Durchfahrt. Die Schalung war sehr kompliziert. Gemeinsam wurde sie dann eingebaut. Laurence und Mathias waren im Dauereinsatz, unser ehemaliger Lehrling Jakob kam zum helfen. Die Silos wurden noch geschraubt, als schon das erste Getreide eingefüllt wurde. Den Roggen lagerten wir dann doch bei der Mühle Breide ein, um noch Zeit zu gewinnen. Der Dinkel kam dann in die neuen Silos. Das Wetter war wunderbar, so musste das Getreide nicht getrocknet werden. In diesem Sommer haben wir die erste Ernte aus Neverstaven eingefahren. Es war ein tolles Gefühl.
Unsere Tochter Carla hat nach dem Abitur entschieden hier als Joker einzusteigen, und wir sind sehr froh darüber. Daniela Worm arbeitet nun auch wieder mehr bei uns, seit die jüngste Tochter in den Kindergarten geht. Sie ist im Laden und in der Fleischverarbeitung tätig. Hans-Werner hat in diesem Jahr bei uns sein 10jähriges Arbeitsjubiläum. Zwischendurch hat er mal einen Monat eine andere Arbeit probiert. Nun sind wir froh, dass er beim Hof bleibt. Durch das Wachstum der Wirtschaftsgemeinschaft gibt es so viele Flaschen und Gläser, die wieder und wieder gespült werden müssen. Diese Arbeit hat jetzt Brigitte Seidler übernommen. Dazu ist sie auch in der Käserei im Einsatz. Sie ist sehr flexibel und zuverlässig, wohnt in Kattendorf und das ist praktisch für alle. Dem schönen Sommer folgte ein goldener Herbst. Ich habe noch kein Jahr erlebt, in dem in Norddeutschland so schönes Wetter war, besonders im Vergleich zu Süddeutschland.
Oliver Sorge zog mit seinen Bienen nach Nahe, nicht weit von hier. Wir freuen uns, dass Reinhard Böge mit einigen Bienenvölkern auf den Bienenplatz gezogen ist. Reinhard ist Demeter Imker und wohnt in Lentförden. Anfang September gab es ein Treffen vom Imkerverband „De Immen“ bei uns. Schön das weiterhin Bienen hier sind. Lea hat ihr Ausbildungsjahr beendet und ist zum Studium nach Witzenhausen gegangen. Sie hat bei den Ziegen und vielem anderen eine gute Arbeit geleistet. Ende September kamen wieder die Wulksfelder mit dem tollen Vollernter zur Kartoffelernte. Die Ernte war gut, aber nicht ganz so reichlich wie im letzten Jahr.
Anfang Oktober ging es zum Betriebsausflug mit 25 Personen zur Hallig Süderoog. Es war ein wunderbarer Tag. Unser dritter gemeinsamer Ausflug und nun schon eine Tradition.
Auch die Gemüseernte ging gut voran. Für die Möhrenernte hat Elisabeth gleich zwei Termine angesetzt. Das war prima: es kamen viele, viele Helfer und die Möhren waren prächtig. Susanne war in ihrem Element und hat das Kochen für weit über hundert Menschen super gemeistert. Toll war, dass auch Tanja mit Baby zum Helfen kam. Nach der Ernte hat Dorothea wie verabredet ihre Arbeitszeit hier beendet. Sie war gerne hier und hat die Gemeinschaft bereichert. Vielleicht kommt sie nochmal zurück. So schnell ist die Zeit vergangen und so viel ist passiert, so viele Menschen kamen, zu Käsekursen, Betriebsbesichtigungen usw.
Es gab Anfragen von Leuten, die Hochzeitstage und Geburtstage bei uns feiern wollten. Im Büro haben Britta, Marlies und Gigi gute und viel nervenaufreibende Arbeit geleistet. Nach wie vor hilft Alexander bei technischen Büroproblemen. Unseren Internetauftritt wollen wir in diesem Winter neu gestalten, damit die Menschen, die sich für unsere Arbeit interessieren, gut sortierte Informationen finden.
Am 13.Dezember wollen wir in der Lappenbergsallee mit den Kunden, Mitgliedern und Mitarbeitern fünf erfolgreiche Ladenjahre feiern. Wir sind sehr froh darüber.
So geht das Jahr zu Ende und ich möchte nochmal allen danken, die viel zum Gelingen beigetragen haben und hier nicht extra erwähnt sind. Am Sonntag, dem vierten Advent, laden wir zum Christ- Geburtspiel ein. Ein bewegtes und aufregendes Jahr geht zu Ende. Bis bald!
Annette Tenthoff
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