
Juliane leitet unsere Milchviehherde und den gesamten Rinderbereich
Die Rinderhaltung am Kattendorfer Hof
Wir haben ein Jahr nach der Übernahme des Hofes mit dem Aufbau einer Milchkuhherde begonnen. Wir halten die Tiere als Dreinutzungstiere: Die Milch und das Fleisch der Tiere werden verarbeitet. Die wichtigste Nutzung des Rindes für den landwirtschaftlichen Betrieb ist die Wahrnehmung der Verhältnisse auf dem Betrieb. Das heißt: Das Rind frisst sich einmal im Jahr buchstäblich durch den ganzen Betrieb, denn etwa die Hälfte des Landes wird mit Futter für das Rind bestellt. Von der übrigen Fläche nutzen wir das Stroh als Einstreu für das Wohlbefinden der Tiere. Die Verbindung von Rinderdung, Urin und Stroh ergibt den wertvollsten Dünger für das Land, um humusschonend und aufbauend zu wirken.
Hier könnt Ihr wichtigsten Stichpunkte zur den Besonderheiten unserer Milchviehhaltung lesen!
Natürlich soll es auf unserem Hof auch den Nutztieren gut gehen. Dazu gehört auch eine innere Haltung, die Tiere als Mitgeschöpfe wahrzunehmen, denen wir als Herdenorganismus das Leben an unseren Standorten ermöglichen. Unsere Rinder behalten ihre Hörner, die übrigens in erster Linie Wahrnehmungsorgane sind – und zwar nach Innen für die eigene Verdauung. Und die Rinder stehen alle auf üppiger Stroheinstreu. Zudem haben die meisten Tiere auch über Winter einen unüberdachten Auslauf. In den Sommermonaten kommen alle Tiere auf die Weide.
Jungtiere werden aufgezogen
Wir halten ca. 60 Milchkühe der Rassen Schwarzbuntes Niederungsrind und Rotbunte im Doppelnutzungstyp. Alle Kälber, die hier auf dem Hof geboren werden, bleiben auch hier, so dass wir über 100 Kälber, Rinder und Bullen halten. Die weiblichen Tiere dienen der Nachzucht, die männlichen Tiere werden mit zwei Jahren geschlachtet und ausschließlich an unsere Mitglieder und in den eigenen Läden vermarktet. Wir bringen die Tiere selbst zur ca. 15 km entfernten Landschlachterei. Dieser Familienbetrieb schlachtet und verarbeitet in der Woche insgesamt nur zehn Rinder und 20 Schweine.
Alle Kälber bleiben nach der Geburt etwa eine Woche bei ihren Müttern und werden dann vier Monate mit Vollmilch gefüttert. In dieser Zeit bekommen sie etwa 950 Liter Vollmilch. Das macht gut 15 Prozent der jährlichen Milchleistung unserer Kühe aus. Dadurch sind unsere Kälber sehr gesund und frohwüchsig und wir legen so das Fundament für ein langes, gesundes Leben unserer Milchkühe. Schon jetzt leben unsere Kühe doppelt so lange wie in der konventionellen Landwirtschaft.
Die Rinder bekommen nur hofeigenes Futter
Die Fütterung unserer Rinder wird von den Bedürfnissen der Tiere und auch von der Käserei bestimmt. Das Rind ist als Wiederkäuer in der Lage aus Gras und Futterleguminosen (Klee und Luzerne) Milch und Fleisch zu produzieren. Das bedeutet, dass Rinder Flächen nutzen können, die der menschlichen Ernährung sonst nicht zuträglich wären. Unsere Rinder haben im Sommer Weidegang, im Winter bekommen sie Kleegrasheulage und Heu. Denn nur die Milch aus einer möglichst reinen Gras und Heufütterung ist so gut bekömmlich und hat einen hohen Gehalte an Omega³ Fettsäuren. Durch den Verzicht auf hohe Milchleistungen erzielen wir eine besondere Qualität der Milchprodukte. Gleichzeitig fördern wir damit die Gesundheit unserer Tiere.